Schulhund

Hallo, ich bin Socke, ein kleiner Jackrussel-Tibetterrrier.

Seit ich dreizehn Wochen alt geworden bin, gehe ich in die Schule. Als Welpe besuchte ich zunächst die vierte Klasse und lernte im ersten Jahr so Einiges. Jeden Morgen, wenn ich in die Schule komme, strecken sich mir zahlreiche Hände entgegen, ich werde gekrault, meine Pfoten werden massiert und mir werden so manche Geschichten erzählt. Ich verstehe zwar nicht alles, aber ich spüre gleich, ob ich etwas näher rutschen soll oder mich  auf mein Kissen zurückziehe und erst einmal etwas vom Unterricht verschlafe. Zwischendurch strolche ich durch das Klassenzimmer, bleibe mal hier, mal da sitzen oder lege meinen Kopf auf die Beine eines Kindes, wenn es traurig wirkt. Wenn sich die Kinder im Sitzkreis treffen, lege ich mich dazu, genieße die Streicheleinheiten und lausche den Debatten im „Klassenrat“. Ein paar Mal habe ich nun schon eine erste Klasse beim Lesenlernen begleitet und mir werden, kann ich auch immer noch nicht die Buchstaben auseinanderhalten, erste Wörter, Sätze und schließlich Geschichten vorgelesen. Im Matheunterricht werde ich gemessen, es wird verglichen, wie klein ich einmal war oder ich darf sogar auf so manchen Ausflug mit. Wie ist es herrlich, mit den Kindern über die Feldwege zu rennen!

Nun gehe ich bereits seit sieben Jahren mit in die Schule, begann als Klassenhund auf Probe und wurde schließlich offizieller Schulhund. Da ich immer mein „Frauchen“ begleite, bin ich natürlich hauptsächlich in einer Klasse, aber ich glaube, mich kennen dennoch alle Kinder und so manches Mal kommt einfach mal eins vorbei und begrüßt mich oder ich besuche ein anderes Klassenzimmer. Ich fühle mich als kleines „Maskottchen“ der Grundschule und danke den vielen Kinderhänden, die mich so verwöhnen.

Lockdown – auch für mich als Schulhund heißt dies: Zu Hause Bleiben!
Während ich als erstes dachte, dass Ferien beginnen, merkte ich doch schnell, dass es irgendwie anders ist. Ich darf beim Spaziergang zwar über den Lehner Berg toben, doch treffe ich dort keine anderen Hunde und ebenso unternimmt meine zweibeinige Familie gar keine Ausflüge mit mir. Als ich es so langsam verstanden habe, dass ich auch euch zweibeinigen Kinder nicht treffen darf und auch ihr zu Hause bleiben müsst, habe ich mir so meine Hundegedanken gemacht. Wie kann ich euch Kindern dennoch Grüße schicken und von euch hören?

Mit menschlicher Hilfe habe ich eine Dropbox erstellt und so kann ich euch nun immer mal wieder Grüße, ein kleines Video o.ä. schicken und ihr könnt darauf zugreifen, wenn ihr wollt. Wir als Grundschule Neuershausen müssen doch zusammenhalten, uns gegenseitig aufheitern oder auch nur bewusst machen, dass wir alle durchalten müssen. Ich habe es ja noch einfach, verschlafe ich doch gerne mal den halben Tag oder kann draußen auf der Terrasse liegen, aber wie geht es jedem einzelnen von euch?
Diese Dropbox könnt ihr nun auch durch eigene Ideen wie Geschichten, Witze, Comics, Zeichnungen, Hunde-Rechenaufgaben,… ergänzen. Schickt eure Entwürfe einfach per Mail und dann lasse ich mir helfen, damit eure Post auf meiner Dropbox zum Angucken landet. Ich bin schon selbst sehr gespannt! Ganz liebes Gebell an alle und bleibt gesund! Ich freue mich schon auf euch und eure vielen Hände und Karotten – euer Schulhund Socke